Freiheit, Sicherheit, Recht

    Die europäische Union lässt sich nicht reduzieren auf eine regionale Organisation, deren Ziel die Verwirklichung der wirtschaftlichen Integration ist. Es handelt sich vielmehr um eine politische Union, welche eine beachtliche Anzahl an Werten verkörpert, wie z.B. Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität. Sie setzt sich deckungsgleich zusammen aus einerseits dem Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts sowie andererseits dem Binnenmarkt. Das Ziel des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts ist es, den europäischen Bürgern friedliche, wohlhabende und sichere Lebensbedingungen zur Verfügung zu stellen sowie den Schutz der Grundrechte zu wahren, sowohl für EU-Bürger als auch für Bürger aus Drittstaaten. Unsere Forschungsschwerpunkte liegen in diesem Bereich auf den juristischen Herausforderungen, welche die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien zur Identifizierung von Personen im Einklang mit dem Schutz menschlicher Gesundheit, Sicherheit und des Privatlebens birgt. Aber wir interessieren uns auch für die Verbindungen zwischen Staatsangehörigkeit und EU-Bürgerschaft innerhalb dieses Raums, die europarechtlichen Anforderungen an die Nutzung von Bildern im Strafprozess, sowie den Opferstatus. Diese Recherchen sind das Ergebnis unserer Mitarbeit während 16 Monaten als Postdoktorandin am kollektiven Forschungsprojekt „IAAIS“ (Enhanced Portable Laser Flash Imaging for Better Identification), finanziert von der französischen Forschungsagentur „ANR“. Als Auftragsarbeit des französischen Innen- und Verteidigungsministeriums hatte dieses Forschungsprojekt zum Ziel, den rechtlichen Rahmen zu definieren, welcher anwendbar ist auf die Entwicklung und den Einsatz - im Rahmen der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen in Europa – einer Kamera, welche es ermöglicht, Personen trotz großer Entfernung und schlechten Witterungsbedingungen zu identifizieren.
    Im Rahmen eines sechsmonatigen kollektiven Forschungsprojekts (Oktober 2012-März 2013), an welchem das Europakolleg in Brügge, die Université d'Aix-Marseille (CERIC), ein Think Tank (Milieu Ltd.) und nationale Experten aus sieben Mitgliedstaaten beteiligt sind untersuchen wir die Effektivität des Unionsrechts mittels einer Analyse der Umsetzungs- und Anwendungsmassnahmen.